Einheitssymbol in Königsblau

Volksbank Mittelhessen schmückt Schiffenberger Weg mit Ampelmann

Volksbank Mittelhessen schmückt Schiffenberger Weg mit Ampelmann
Dr. Peter Hanker (li.) und Hans-Heinrich Bernhardt bei der Einweihung des blauen »Hermännchens«

Gießen, 29.12.15 Von einem »kleinen Hingucker« sprach zunächst Dr. Peter Hanker am nebligen Montagvormittag. Als sich der Vorstandssprecher der Volksbank Mittelhessen mit seinem Kollegen Hans-Heinrich Bernhard neben den »kleinen Hingucker« in Fotoposition brachte, wurde freilich klar, dass »Hermännchen« ganz schön groß ist. 3,60 Meter ragt das Richtung Osten blickende Symbol der deutschen Einheit seit einigen Tagen im »Vorgarten« des Servicezentrums der Genossenschaftsbank am Schiffenberger Weg in die Höhe.

Auf die Idee, die große Ausfallstraße mit dem Ampelmann zu schmücken, kam die Volksbank im Zusammenhang mit dem Einheitsjubiläum, das am 3. Oktober gefeiert wurde. Denn in diesem Jahr hatte das Land Hessen die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung ausgerichtet. Zu diesem Anlass lud die Hessische Staatskanzlei den Künstler Ottmar Hörl ein, für das Projekt »Grenzen überwinden« eine Kunstinstallation mit seriellen Skulpturen zu entwickeln. Von April bis Oktober gingen etwa 1000 der knapp 40 Zentimeter hohen Einheitsmännchen-Figuren als Botschafter auf Deutschlandreise, um möglichst viele Menschen in einen kulturellen Diskurs miteinzubeziehen. Die Deutschlandtour endete im September in Frankfurt, wo die Einheitsmännchen im Rahmen der zentralen Feiern zur deutschen Einheit in der Stadt zu sehen waren.

Hanker: Passt zu Gießen

Für sein Projekt griff Hörl das ursprünglich 1961 von Karl Peglau entwickelte, altbekannte »Ampelmännchen« auf und formulierte es neu. Aus dem Piktogramm eines grünen Männchens wurde eine dreidimensionale, vollplastische, monochrome Figur, das »Einheitsmännchen«. Dessen Charakter – »weltoffen, freundlich und positiv in die Zukunft blickend, lächelnd, die Hand reichend für ein Aufeinanderzugehen, voller Energie, dynamisch, mutig und entschlossen voranschreitend« – passe gut als Entrée für eine junge und internationale Uni-Stadt wie Gießen, die als Standort des Erstaufnahmelagers zudem in der Wendezeit eine wichtige Rolle gespielt habe, erklärte Hanker und fügte hinzu: »Genau diese Werte und Eigenschaften sind für die Menschen und Unternehmen in der heutigen Zeit wieder ganz besonders wichtig.«

Die für die Volksbank auf über dreieinhalb Metern Höhe vergrößerte und in blaue Farbe getauchte Figur taufte der Vorstandssprecher dann frei nach dem Vater der genossenschaftlichen Idee, Hermann Schulze-Delitzsch, auf den Namen »Hermännchen«.

Hanker sprach bei der gestrigen und offiziellen Präsentation der Figur übrigens zwar vom »typischen Volksbank-Blau«, aber natürlich ließ der erklärte Fan des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 nicht unerwähnt, dass »Hermännchen« im Grunde ja auch ein Königsblauer und mithin ein Anhänger der Revier-Kicker sei. (mö/Foto: Schepp)

Erschienen am 29.12.2015, Gießener Allgemeine Zeitung